KI-Bildgeneratoren im rechtlichen Graubereich: OpenAIs Ghibli-Hype offenbart juristische Risiken

02.04.2025
02.04.2025
2 Minuten Lesezeit
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Der neue KI-Bildgenerator von OpenAI, der populäre Kunststile wie den des Studios Ghibli imitiert, wirft erhebliche rechtliche Fragen auf – von Urheberrechtsverletzungen bis hin zu Haftungsrisiken für Unternehmensanwender.

Urheberrechtliche Problematik und laufende Klagen

OpenAIs in ChatGPT integrierter Bildgenerator ermöglicht es Nutzern, mit einfachen Befehlen Bilder im Stil bekannter Künstler zu erzeugen. Besonders der Anime-Stil des japanischen Studios Ghibli hat einen viralen Trend ausgelöst. Doch hinter der Begeisterung lauern juristische Fallstricke.

Stil sei im Allgemeinen nicht Schutzgegenstand des Urheberrechts, erklärt Jessica Sänger vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels. Ursula Feindor-Schmidt von der Kanzlei Lausen ergänzt jedoch: "Die Frage ist allerdings: Wie kommt es überhaupt dazu, dass ein bestimmter Stil mit der KI generiert werden kann?" Die Rechtslage beim Training auf urheberrechtlich geschützten Werken ohne Einwilligung wird derzeit in Verfahren gegen OpenAI geklärt – u.a. in Klagen der New York Times und der Gema.

Haftungsrisiken für Anwender

Relevant für Unternehmen: Nicht nur der Anbieter haftet. Nutzer machen sich mitverantwortlich, wenn sie erkennbare Kopien bekannter Figuren verbreiten, warnt Feindor-Schmidt. Zusätzlich ist das Hochladen von Personenbildern "datenschutzrechtlich problematisch" und kann Persönlichkeitsrechte verletzen – ein erhebliches Risiko für geschäftliche Anwendungen.

Deep Fakes und Ressourcenproblematik

Die Aufhebung technischer Barrieren bei der Darstellung realer Personen vereinfacht die Erstellung von Deep Fakes erheblich. OpenAI verweist auf "strenge Richtlinien", deren Durchsetzung jedoch kaum kontrollierbar ist.

Hinzu kommt der immense Ressourcenbedarf: Ein einziges KI-generiertes Bild verbraucht laut Ralf Herbrich vom Hasso-Plattner-Institut so viel Strom wie eine halbe Handyladung. OpenAI-CEO Sam Altman gesteht Kapazitätsengpässe ein: "Unsere GPUs schmelzen."

Fazit für Unternehmensanwender

Die laufende Entwicklung zeigt, dass sich die Technologiebranche in rechtlichen Grauzonen bewegt. Für Unternehmen empfiehlt sich ein vorsichtiger Umgang mit diesen Tools, da die Haftungsfragen noch ungeklärt sind. Die anstehenden Gerichtsentscheidungen werden richtungsweisend für die künftige Nutzung und Regulierung von KI-Bildgeneratoren sein.

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