Führungsdynamik im Mid-Market-Banking: William Blair Frankfurt verliert Schlüsselpersonal an Wettbewerber

Die US-Investmentbank verzeichnet einen signifikanten personellen Aderlass in ihrer deutschen Niederlassung – 50 Prozent der lokalen Führungsebene wechseln zur direkten Konkurrenz Harris Williams.
Strategische Schwächung im mittelständischen M&A-Geschäft
Im hart umkämpften Markt für mittelgroße Transaktionen zeichnet sich ein bemerkenswerter personeller Umbruch ab: Die US-Investmentbank William Blair verliert mit Philipp Mohr und Mark-Manuel Brune zwei zentrale Entscheidungsträger ihrer Frankfurter Niederlassung. Diese Abgänge reduzieren das lokale Managing-Director-Team auf die Hälfte und könnten signifikante Auswirkungen auf die Marktpositionierung der Bank im DACH-Raum haben.
Besonders brisant: Beide Schlüsselpersonen sollen laut Finanzkreisen zur direkten Konkurrenz Harris Williams wechseln, was auf eine gezielte Rekrutierungsstrategie des Wettbewerbers hindeutet. Eine offizielle Bestätigung der involvierten Parteien steht allerdings noch aus – sowohl William Blair als auch Harris Williams haben bislang keine Stellungnahme abgegeben.
Hochkarätige Expertise im Bereich Mid-Cap-Transaktionen
Philipp Mohr bringt ein besonders wertvolles Profil mit. Der frühere Head of M&A der Commerzbank ist seit 2013 bei William Blair tätig und fungierte zeitweise als Leiter der DACH-Region, bevor er 2021 die Position des Vice Chair im internationalen Investmentbanking übernahm. Sein geplanter Wechsel zu Harris Williams soll zum Juli 2025 vollzogen werden.
Mark-Manuel Brune, der zweite abwandernde Managing Director, kam 2016 von der Investmentbank Lincoln zu William Blair und hat sich auf M&A-Transaktionen spezialisiert. Während Mohr auf der Website von William Blair noch als Managing Director geführt wird, ist Brune dort bereits nicht mehr verzeichnet – obwohl sein LinkedIn-Profil die Position noch aktiv ausweist.
Implikationen für die Wettbewerbslandschaft im M&A-Mid-Market
Mit dem Ausscheiden von Mohr und Brune verbleiben in der Frankfurter Niederlassung von William Blair vorerst nur zwei Managing Directors. Diese signifikante Reduzierung der Führungsebene könnte die Bearbeitungskapazität für Transaktionen temporär einschränken.
Die US-Investmentbank, die sowohl Unternehmen als auch Private-Equity-Firmen berät, hatte zuletzt bemerkenswerte Erfolge in der DACH-Region erzielt. Dazu zählt insbesondere die Begleitung des österreichischen Agrartechnikanbieters Smaxtec bei der Übernahme durch den Private-Equity-Investor KKR.