Deutsche Unternehmen hinken bei KI-Umsetzung hinterher

06.12.2024
06.12.2024
3 Minuten Lesezeit
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Nur sechs Prozent der deutschen Unternehmen sind vollständig auf Künstliche Intelligenz vorbereitet. Defizite zeigen sich bei Infrastruktur, Fachkräften und Datenmanagement.

Deutsche Wirtschaft kämpft mit KI-Umsetzung

Laut einer Studie des US-Telekommunikationskonzerns Cisco sind lediglich sechs Prozent der deutschen Unternehmen optimal auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) vorbereitet – ein Rückgang im Vergleich zu sieben Prozent im Vorjahr. Weitere 29 Prozent gelten als „gut vorbereitet“, was Deutschland im europäischen Vergleich lediglich auf den dritten Rang bringt. Spitzenreiter ist Großbritannien mit einem Anteil von zehn Prozent vollständig vorbereiteter Unternehmen.

Strategien vorhanden, Umsetzung stockt

Obwohl 95 Prozent der deutschen Unternehmen eine KI-Strategie entwickelt haben oder daran arbeiten, fehlt es an konkreten Umsetzungsmaßnahmen. Nur 35 Prozent der Unternehmen verfügen über Messverfahren, um die Auswirkungen von KI-Lösungen zu bewerten. Zudem existieren in drei Viertel der deutschen Betriebe keine klaren Richtlinien für den Einsatz von KI.

Ein weiteres Hindernis stellt die fragmentierte Datenspeicherung dar: Weniger als ein Drittel der Firmen ist gut auf die datenintensiven Anforderungen der KI vorbereitet, da Daten häufig in Silos oder fragmentiert vorliegen.

Fachkräftemangel und Infrastrukturdefizite

Die Verfügbarkeit von Fachkräften und Infrastruktur bleibt eine zentrale Herausforderung. Der Anteil der Unternehmen, die über ausreichend qualifiziertes Personal verfügen, sank von 47 Prozent im Vorjahr auf 40 Prozent. Bei der Infrastruktur, obwohl im europäischen Vergleich solide, zeigen sich Schwächen: Nur 14 Prozent der deutschen Unternehmen haben Zugang zu den notwendigen Grafikprozessoren für KI-Anwendungen, und lediglich ein Fünftel verfügt über adäquate Sicherheitsvorkehrungen für die Datenverarbeitung.

Investitionen und Erwartungen

Rund 20 Prozent der deutschen Unternehmen planen, in den nächsten fünf Jahren mehr als 40 Prozent ihres Budgets für KI-Lösungen zu verwenden. Die Investitionen konzentrieren sich vor allem auf Cybersicherheit, Infrastruktur und Datenanalyse. Ziel ist die Verbesserung von Effizienz, Wettbewerbsfähigkeit und Kundenzufriedenheit. Allerdings erfüllen bisherige Investitionen in die Prozessautomatisierung die Erwartungen vieler Unternehmen noch nicht.

Fazit

Während deutsche Unternehmen in der Entwicklung von KI-Strategien gut abschneiden, bleibt die praktische Umsetzung eine große Hürde. Mit einem stärkeren Fokus auf Fachkräfte, Infrastruktur und klare KI-Richtlinien könnten Unternehmen die Lücke schließen und ihr Potenzial in der datengetriebenen Wirtschaft besser ausschöpfen.