Deutsche Unternehmen bei KI-Investitionen zögerlich – Regulierungen bremsen Fortschritt

20.01.2025
20.01.2025
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Während weltweit 73 Prozent der Unternehmen in Künstliche Intelligenz investieren, liegt der Anteil in Deutschland nur bei 65 Prozent. Viele Betriebe sehen noch keinen klaren Nutzen und fürchten regulatorische Einschränkungen.

Regulatorische Unsicherheit bremst Investitionen

Laut einer BCG-Studie empfinden 52 Prozent der deutschen Führungskräfte die gesetzlichen Vorgaben als Investitionshemmnis – der höchste Wert im internationalen Vergleich. Zusätzlich äußern 62 Prozent Bedenken hinsichtlich Datensicherheit, während 44 Prozent einen Kontrollverlust durch KI-Systeme fürchten.

„Es braucht klare, praxisorientierte Vorgaben zum KI-Einsatz, um Investitionshemmnisse abzubauen“, betont Andrej Levin von BCG. Zudem fehle es an klaren Strategien: Während KI oft von Technologie-Teams eingeführt werde, mangele es an Führungseinbindung und Erfolgsmessung. 70 Prozent der deutschen Unternehmen haben bisher keine festen Leistungsindikatoren für ihre KI-Projekte.

Schulungen und KI-Agenten: Deutschland bleibt zurückhaltend

Obwohl der AI Act der EU verpflichtende KI-Schulungen vorschreibt, hat nur ein Drittel der Unternehmen mehr als 25 Prozent ihrer Mitarbeitenden fortgebildet. Damit liegt Deutschland hinter Ländern wie Singapur oder Japan. Dennoch erwarten 95 Prozent der Unternehmen keinen Arbeitsplatzabbau durch KI, sondern setzen auf Weiterbildung.

Auch beim Einsatz von KI-Agenten zur Automatisierung von Geschäftsprozessen zeigt sich Deutschland vorsichtig: Nur 30 Prozent der Unternehmen erwägen deren Einführung – weniger als in den USA (37 Prozent) oder Spanien (38 Prozent).

Fazit: KI bleibt Zukunftsthema, doch Deutschland hinkt hinterher

Für die Studie wurden 1.800 Führungskräfte aus 19 Ländern befragt, darunter 200 aus Deutschland. Während andere Nationen KI bereits als Wachstumstreiber etablieren, bleiben deutsche Unternehmen zurückhaltend. Der künftige Erfolg hängt davon ab, ob rechtliche Rahmenbedingungen angepasst und strategische Integrationsprozesse verbessert werden.