CFO-Nachfolge bei der Commerzbank: Entscheidung naht

Die Commerzbank steht kurz vor der Ernennung eines neuen Finanzvorstands. Insider sehen Andreas Böger, einen erfahrenen internen Kandidaten, in der Favoritenrolle.
Nominierungsausschuss tagt – Vorentscheidung erwartet
Die Suche nach einem Nachfolger für Bettina Orlopp, die im Oktober zur CEO der Commerzbank aufgestiegen ist, könnte bald abgeschlossen sein. Laut Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg steht eine Vorentscheidung unmittelbar bevor. Noch heute soll der Nominierungsausschuss des Aufsichtsrats zusammenkommen, um einen endgültigen Vorschlag zu erarbeiten.
Obwohl die Commerzbank zu diesen Berichten keine Stellung nimmt, wird mit einer offiziellen Bestätigung erst nach der nächsten Sitzung des Aufsichtsrats gerechnet. Diese könnte noch im November erfolgen, auch wenn Verzögerungen im Zeitplan nicht ausgeschlossen sind.
Interne und externe Optionen
Während sowohl interne als auch externe Kandidaten geprüft werden, gilt Andreas Böger, derzeit Head of Group Finance, laut Bloomberg als besonders aussichtsreich. Der 51-jährige Finanzexperte arbeitet seit über einem Jahrzehnt für die Commerzbank und verfügt über umfassende Erfahrung im Finanzbereich.
Böger begann 2013 als Head of Corporate Finance im Bereich Group Development und Strategy Function. Anschließend leitete er viereinhalb Jahre als CFO die polnische Tochtergesellschaft mBank in Warschau. Vor seinem Wechsel zur Commerzbank sammelte er jeweils zehn Jahre Erfahrung bei der Deutschen Bank und der HypoVereinsbank.
Herausforderungen für den neuen CFO
Die Ernennung eines neuen CFO kommt zu einem kritischen Zeitpunkt für die Commerzbank. Die Bank befindet sich inmitten eines Übernahmekrimis mit der italienischen Großbank Unicredit, die öffentlich ihr Interesse an einer Fusion signalisiert hat. Noch-CEO Bettina Orlopp versucht mit ihrem Team, den Aktionären darzulegen, warum eine eigenständige Commerzbank die bessere Option ist.
Mit einer zeitnahen Berufung eines „Full-Time“-CFO könnte die Bank ihre Handlungsfähigkeit unterstreichen. Vor dem Hintergrund deran haltenden Unsicherheit dürfte eine erfahrene und strategisch denkende Führungspersönlichkeit entscheidend sein, um die Übernahmepläne abzuwehren und die Eigenständigkeit der Commerzbank zu stärken.