Bosch-Tochter Etas streicht bis zu 400 Stellen: Software-Spezialist in der Krise

10.12.2024
10.12.2024
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Angesichts der anhaltenden Probleme in der Automobilbranche plant Bosch-Tochter Etas den Abbau von bis zu 400 Arbeitsplätzen weltweit. Dies betrifft vor allem den Bereich Fahrzeugsoftware.

Stellenabbau bei Etas: Jeder achte Arbeitsplatz betroffen

Die Bosch-Tochter Etas, spezialisiert auf Fahrzeugsoftware und Cybersecurity-Lösungen, plant in den kommenden drei Jahren einen Stellenabbau. Laut Unternehmensangaben könnten weltweit bis zu 400 der insgesamt 3.100 Arbeitsplätze entfallen – das entspricht etwa 13 Prozent der Belegschaft. Wie viele Jobs in Deutschland betroffen sind, bleibt derzeit unklar. Rund 1.650 der Etas-Mitarbeiter arbeiten an deutschen Standorten wie Stuttgart-Feuerbach, Abstatt, Hildesheim, Bochum, Berlin und München.

Gründe für die Sparmaßnahmen

Der Stellenabbau wird mit der anhaltenden Krise in der Automobilbranche begründet. Insbesondere die schwächelnde Nachfrage nach intelligenten Fahrerassistenzsystemen belastet das Geschäft. Zahlreiche Projekte in diesem Bereich werden auf Eis gelegt. Trotz der Einschnitte betont Etas, den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich gestalten zu wollen. Betriebsbedingte Kündigungen sind aufgrund einer Vereinbarung bis Ende 2027 ausgeschlossen.

Rückgang in der Autobranche trifft Bosch und andere Zulieferer

Etas erzielte 2023 einen Umsatz von 499 Millionen Euro, sieht sich jedoch – wie viele andere Zulieferer – den Herausforderungen der Automobilbranche ausgesetzt. Die Nachfrage nach E-Autos bleibt hinter den Erwartungen zurück, und der Druck auf Zulieferer wächst. Auch der Mutterkonzern Bosch hat in den letzten Jahren wiederholt Stellenstreichungen angekündigt. Bis 2032 könnten weltweit mehr als 12.000 Arbeitsplätze wegfallen, davon über 7.000 in Deutschland.

Proteste und Unsicherheit in der Branche

Die gesamte Automobilbranche steht vor schwierigen Entscheidungen. Neben Bosch planen auch andere Zulieferer wie ZF, Continental und Schaeffler umfangreiche Stellenkürzungen. Bei Volkswagen werden Werksschließungen und Lohnkürzungen diskutiert, während Ford bis 2027 2.900 Stellen in Deutschland abbauen will. Gewerkschaften wie die IG Metall setzen auf Warnstreiks, um Druck auf die Unternehmen auszuüben.

Fazit

Der Stellenabbau bei Etas verdeutlicht, wie stark die Krise in der Automobilindustrie auch innovative Bereiche wie Fahrzeugsoftware und Cybersecurity betrifft. Angesichts der anhaltenden Herausforderungen stehen Unternehmen und Arbeitnehmer gleichermaßen unter erheblichem Druck.