Aurubis verzeichnet starkes Ergebnis und erhöht Dividende

09.12.2024
09.12.2024
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Der Hamburger Kupferkonzern Aurubis beeindruckt mit einem deutlichen Gewinnsprung und einer erhöhten Dividende – ein starkes Signal nach den Herausforderungen der vergangenen Jahre.

Solide Zahlen und überraschendes Dividendenplus

Aurubis, der Spezialist für Kupfer und Edelmetalle, hat das Geschäftsjahr 2023/24 mit beeindruckenden Zahlen abgeschlossen. Vorstand und Aufsichtsrat kündigten eine Dividendenerhöhung auf 1,50 Euro je Aktie an, was einem Anstieg von zehn Cent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dies sei ein klares Zeichen finanzieller Stärke, erklärte der neue CEO Toralf Haag. An der Börse sorgte die Nachricht für Begeisterung, und der Aktienkurs legte zeitweise um über 14 Prozent zu. Analysten von Baader Helvea bewerteten die Dividendenerhöhung als positive Überraschung.

Wachstum trotz Herausforderungen

Im abgelaufenen Geschäftsjahr erzielte der Konzern erhebliche Fortschritte, gestützt durch höhere Schmelz- und Raffinierlöhne sowie ein signifikant gesteigertes Metallergebnis. Zusätzlichen Rückenwind lieferten die reduzierten Energiekosten und der strategische Verkauf des Standorts in Buffalo, USA. Während der Umsatz mit 17,1 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahres stagnierte, verzeichnete das Vorsteuerergebnis einen Zuwachs von nahezu 20 Prozent auf 413 Millionen Euro. Besonders beeindruckend war die Entwicklung des Konzernergebnisses, das sich von 141 Millionen auf 416 Millionen Euro nahezu verdreifachte.

Für das aktuelle Geschäftsjahr 2024/25 rechnet Aurubis jedoch mit einem Rückgang des bereinigten Vorsteuerergebnisses auf 300 bis 400 Millionen Euro. Gründe hierfür sind unter anderem schwierigere Preisentwicklungen auf den Beschaffungsmärkten sowie höhere Anlaufkosten für strategische Projekte, so Haag.

Aufarbeitung interner Krisen

Die beeindruckende Performance ist umso bemerkenswerter, da Aurubis in den vergangenen Jahren mit erheblichen internen Schwierigkeiten konfrontiert war. Im Geschäftsjahr 2022/23 musste der Konzern aufgrund von Diebstählen und Betrugsfällen 169 Millionen Euro abschreiben. Gleichzeitig starben drei Mitarbeiter bei einem Stickstoff-Austritt, was zu einem tiefgreifenden Umbruch in der Führungsriege führte: Drei von fünf Vorständen, darunter der damalige CEO Roland Harings, verließen das Unternehmen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr fielen keine weiteren Schadenssummen an. Allerdings investierte Aurubis rund 15 Millionen Euro in Beratungsleistungen zur Aufarbeitung der Vorfälle. Diese Maßnahmen scheinen sich auszuzahlen, wie die aktuellen Ergebnisse belegen.

Zukunftsperspektiven

Aurubis blickt trotz der leicht gedämpften Erwartungen für2024/25 optimistisch in die Zukunft. Mit stabilen Erträgen und einem klaren Fokus auf strategische Projekte stärkt der Konzern seine Position als führender Akteur in der Metallindustrie. Die aktuelle Dividendenerhöhung unterstreicht nicht nur die Erholung des Unternehmens, sondern auch das Vertrauen des Managements in die langfristige Entwicklung.