Ab welchem Punkt zählen Sie zur vermögenden Klasse Deutschlands?

Eine aktuelle Bundesbank-Studie definiert konkrete Schwellenwerte für Reichtum bei Einkommen und Vermögen.
Einkommensreichtum: Der doppelte Median als Maßstab
Die Deutsche Bundesbank hat in ihrem April-Monatsbericht detaillierte Daten zur Vermögensverteilung vorgelegt. Laut dieser Untersuchung liegt das Median-Bruttoeinkommen deutscher Haushalte bei etwa 68.000 Euro jährlich, wobei die 35- bis 54-Jährigen den höchsten Wert erreichen.
Als einkommensreich gilt nach Definition der Bundesregierung, wer das Doppelte dieses Medianwerts verdient: 136.000 Euro brutto jährlich oder umgerechnet 11.300 Euro monatlich (ca. 6.500 Euro netto). Für Senioren ab 65 Jahren verschiebt sich diese Schwelle nach unten – hier liegt der Einkommensmedian bei 40.000 Euro, die Reichtumsgrenze demnach bei 80.000 Euro jährlich.
Vermögensreichtum: Sach- und Finanzwerte im Fokus
Aussagekräftiger als das Einkommen ist jedoch das Vermögen. Hier unterscheidet die Studie zwischen:
- Sachvermögen (Immobilien, Fahrzeuge, Wertgegenstände): Median 147.700 Euro
- Finanzvermögen (Konten, Aktien, Fonds, private Altersvorsorge): Median 27.400 Euro
Wendet man die Verdoppelungsregel an, gilt als vermögensreich, wer über ein Sachvermögen von mehr als 295.400 Euro und/oder ein Finanzvermögen über 54.800 Euro verfügt.
Altersabhängige Vermögensverteilung
Das höchste Medianvermögen besitzen die 55- bis 64-Jährigen (über 250.000 Euro), gefolgt von den 65- bis 74-Jährigen (über 200.000 Euro). Die 45- bis 54-Jährigen und die über 75-Jährigen liegen mit jeweils etwa 150.000 Euro gleichauf. Ein 65-Jähriger mit 500.000 Euro Nettovermögen zählt demnach zu den wohlhabenden Deutschen.
Bemerkenswert: Während das Vermögen der reichsten zehn Prozent zu 60 Prozent aus Immobilien besteht, hält die ärmere Hälfte der Bevölkerung fast die Hälfte ihres Vermögens auf Bankkonten – ein deutlicher Hinweis auf die Bedeutung von Wohneigentum für Vermögensaufbau und sozialen Aufstieg.